Die Allianz-Initiative „Digitale Information“ hat seit ihrer Einrichtung im Jahr 2008 für die Allianz und im deutschen Wissenschaftssystem verschiedene Funktionen erfüllt: Sie hat den Allianzorganisationen ermöglicht, sich zu aktuellen digitalen Themen zu koordinieren, gemeinsame Positionen zu erarbeiten und weitreichende wissenschaftspolitische Entscheidungen, etwa die Initiierung des DEAL-Prozesses oder die Ausgestaltung der NFDI, im Sinne der Allianz zu gestalten. Sie hat den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedsorganisationen der Allianz zu den Themen der Initiative verbessert. Ihr gelang es, die Fachebene an der Entscheidungsfindung der Allianz-Vorstände zu beteiligen und das gemeinsame Lernen aller Partnerinnen und Partner zu befördern. Damit ist eine breit aufgestellte Experten- und Expertinnengemeinschaft unter Beteiligung aller in der Allianz vereinten Wissenschaftsorganisationen entstanden.
Mit Beginn der vierten Periode im Jahr 2023 ist festzustellen, dass sowohl die Form der Kooperation als auch die thematischen Inhalte der Allianz-Initiative so etabliert und gereift sind, dass ihr die Bezeichnung „Initiative“ nicht mehr gerecht wird, sondern künftig von einem „Schwerpunkt“ der Zusammenarbeit gesprochen werden sollte. Zudem ist der digitale Wandel der Wissenschaft dahingehend vorangeschritten, dass der bisherige Fokus auf der „Informationsversorgung“ mittlerweile zu kurz greift und stattdessen die Auswirkungen der Digitalität auf die institutionellen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen der Wissenschaftspraxis – zu denen auch Informationsinfrastrukturen gehören – eine breitere Perspektive erfordern. Da diese Rahmenbedingungen zunehmend auch auf europäischer oder internationaler Ebene gesetzt und regulatorisch verankert werden, gewinnt die wissenschaftspolitische Ebene bei deren Gestaltung an Bedeutung.